
Die Tierphysiotherapie ist ein natürliches Heilverfahren. Der Ursprung vieler physiotherapeutischen Verfahren liegt weit zurück. In China wurden bereits vor ca. 4000 Jahren verschiedene Formen von Massagen und medizinische Bäder angewendet. Auch Paracelsus und Hippokrates beeinflussten aufgrund verschiedener Erkenntnisse die heutige Physiotherapie. Die Tierphysiotherapie ist in Deutschland ein junges, bisher noch nicht anerkanntes Berufsfeld. In Frankreich, England und Amerika beispielsweise ist die Tierphysiotherapie Behandlungsstandard nach Operationen und Verletzungen, zur Leistungssteigerung oder bei altersbedingten Erkrankungen. Mittlerweile hat die Physiotherapie in der Veterinärmedizin auch bei uns einen genauso hohen Stellenwert wie in der Humanmedizin.
Wann bietet sich Physiotherapie an?
- Blockaden
- Frakturen
- Lähmungen
- Lahmheiten
- Muskelatrophie
- nach Unfällen
- zur Prophylaxe
- nach Verletzungen
- Leistungsabfall
- nach Operationen
- Rittigkeitsprobleme
- Muskelverspannungen
- Neurologische Störungen
- Wundheilungsstörungen
- Taktunreinheiten im Gangbild
- Schmerzen (akut und chronisch)
- Altersbeschwerden/Geriatrie
- Einschränkungen der Beweglichkeit
- Erkrankungen der Bänder und Sehnen wie Kreuzbandriss, Tendinitis
- Atemwegserkrankungen z.B. Asthma, COPD
- Erkrankungen des Bewegungsapparates z.B. HD, ED, Spat, OCD, Arthrose, Spondylose, Hufrollensyndrom

Was bewirkt Physiotherapie?
- Stressabbau
- Muskelaufbau
- Schmerzlinderung
- Nervenstimulation
- bessere Beweglichkeit
- schnellere Wundheilung
- Abbau von Schwellungen
- Durchblutungssteigerung
- Mobilisation von Gelenken
- Beseitigung von Blockaden
- Entspannung der Muskulatur
- Steigerung der Leistungsfähigkeit
- Verbesserung des Allgemeinbefindens
- Entlastung der überlasteten Strukturen
- Verbesserung der eigenen Körperwahrnehmung
- Erhaltung oder Wiedererlangung der Lebensfreude
- Wiedererlangung eines physiologischen Gangbildes
Oberste Priorität hat immer die Entschmerzung und der Aufbau der eventuell verkümmerten Muskulatur. Wenn die Muskulatur etwas aufgebaut ist, beginnt die Schulung des Gangbildes. Häufig kann durch die Entschmerzung die Gabe von Schmerzmitteln reduziert bzw. ganz abgesetzt werden. Dies führt zur Entlastung der Organe.

Schmerzen sind hilfreich
Ja, du hast richtig gelesen. Schmerzen sind hilfreich und wichtig. Sie weisen darauf hin, geschädigte Bereiche zu schonen, damit Heilungsprozesse stattfinden können und um schlimmere Erkrankungen zu vermeiden.
Schmerzen können aber auch selbst zum Krankheitsbild werden. Vor allem chronische (andauernde) Schmerzen, beeinträchtigen die Lebensqualität. Deshalb ist es gerade bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Arthrose, ED und HD wichtig die Schmerzen umfassend zu therapieren.
Woran erkenne ich Schmerzen bei meinem Tier?
Schmerzen haben viele Gesichter. Akute Schmerzen sind meistens durch Aufjaulen, deutliches Humpeln oder starkes Hecheln wahrnehmbar. Chronische Schmerzen hingegen sind schwieriger zu erkennen. Sie kommen oft schleichend. Unsere Vierbeiner sind zudem Meister darin ihre Schmerzen zu verstecken.
Dennoch gibt es auch hier einige Anzeichen, welche auf Schmerzen hindeuten können:
- Krallenschleifen
- unrundes Laufen
- ständige Lahmheiten
- schnellere Erschöpfung
- Vermeidung von Treppen
- schlechteres Aufstehen
- Vermeidung von Sprüngen
- verändertes Sozialverhalten
- auffällig schnelles Hinsetzen
- verändertes Verhalten (Unruhe)
- vermehrtes Hecheln oder Gähnen
- setzt oder legt sich immer nur auf eine Seite
- andauerndes Beknabbern von bestimmten Stellen
Du hast schon einige oder mehrere Anzeichen bei deinem Liebling beobachtet? Dann ist es unabdingbar, die konkrete Ursache von einem Tierarzt abklären zu lassen.
Wenn das Ergebnis der tierärztlichen Untersuchung zur Schmerztherapie führt, gibt es außer der klassischen Schmerztherapie noch viele physiotherapeutische und alternative Therapiemaßnahmen wie Akupunktur und Blutegeltherapie.
Gerne bespreche ich mit dir die weiteren Möglichkeiten der Schmerztherapie individuell abgestimmt auf deinen Vierbeiner!
Zu den physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten gehören die Klassische Massage, Stresspunktmassage, Manuelle Therapie, Wärme- und Kältetherapie, Lymphdrainage, Gelenkmobilisation, TENS-Behandlung sowie aktive und passive Bewegungsübungen.
Nach Bedarf unterstütze ich meine Behandlung mit folgenden Therapiemöglichkeiten: